Bürgerliche Frauen errichteten 1917 die Mütterschule als Einrichtung des Nationalen Frauendienstes. Es wurden Kurse für Mütter über die Pflege und Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern sowie die Vorbereitung von Bräuten auf die Übernahme von Haushalts- und Mutterpflichten angeboten. Seit dieser Zeit entwickelte sich das Haus der Familie stetig weiter. Nach dem ersten Weltkrieg wurden u. a. Vortragsreihen über das Jugendalter oder Schulfragen und Angebote für Kinder arbeitsloser Eltern geschaffen.

Nach 1945 wurde die Arbeit mit der Vereinsgründung durch die evangelische und katholische Kirche auf christlicher Basis weitergeführt.

Ab den 1960er Jahren fanden sich im Angebot immer mehr Themen, die der Frau Aktivitäten auch außerhalb der Familie zugestanden. Mit der Einführung der Eltern-Kind-Gruppen in der Mütterschule wurde 1966 absolutes Neuland betreten. In den folgenden Jahren schritt die Emanzipation der Frau weiter voran und die Einrichtung wurde in „Haus der Familie – Mütterschule“ umbenannt.

In den 1980er Jahren ging es dem Großteil der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland wirtschaftlich gut. Immer stärker wurde die Nachfrage nach Kursen, die der Sinnfrage nachspürten. Zusätzlich wurde das Programm um Körpererfahrungskurse und Entspannungstrainings erweitert.

Im neuen Jahrtausend haben sich die familiären Fragestellungen erneut gewandelt. Paare werden später Eltern, sind in der Regel beide berufstätig, haben weniger Kinder und die Familienkonstellationen werden vielfältiger. Eltern verwenden viel Zeit und Geld darauf, ihre Kinder zu fördern und sind in der Erziehung verunsichert. Werte und Normen lösen sich auf. Es ist nicht mehr klar, was gut und richtig ist. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Kinderbetreuung und –förderung werden zu zentralen Themen.

Der Bedarf an offenen Angeboten und Treffs sowie familienentlastenden Angeboten steigt. Das Haus der Familie möchte mit seinem Angebot alle Mitglieder der Familie ansprechen: Mütter, Väter, Kinder, Großeltern etc.